Ausgangslage Fachhochschule Nordwestschweiz Institut Bauingenieurwesen
Die Unterrichtsunterlagen für das Labor «Beton herstellen und prüfen» sollten den Änderungen der Normen entsprechend erneuert werden. Betonunterricht zu erteilen war für Thomas Wenk jedoch fachliches Neuland. Der Fachdozent bot ihm daher ein Praktikum in einem Betonprüflabor an und versorgte ihn mit ausreichender Fachliteratur.
Ziele
Vorgehen
Als Praktikant im Prüflabor eines Betonwerks der Holcim AG eignete sich Thomas Wenk das Grundlagenwissen über die Betonherstellung sowie Betonprüfung an. Daraus entstand eine persönliche Beziehung während der Ausbildung zwischen ihm und der Leitung des Prüflabors. Diese erlaubte ihm, im weiteren Verlauf Übungsmaterial zu beziehen und vor allem Wissen anzueignen. So sammelte er in seinen Vorbereitungsarbeiten zum Laborbetrieb Erfahrungen mit dem Laborinstrumentarium im Herstellen und Prüfen von Beton. Im Rahmen von Weiterbildungskursen am Institut für Technische Forschung Beton sowie an der Baufachschule erweiterte und vertiefte Thomas Wenk seine Fachkenntnisse. Dabei lernte er interessante Fachleute kennen und erhielt zu dem Unterrichtsmaterial, aus denen er Übungsunterlagen anfertigte. Ein Bauinformatiker stellte gemäss Wenks Vorgaben ein Computerprogramm zum Entwurf von Gesteinskörnungsmischungen für die Lehrunterlagen her. Dazu entwarf Wenk ein Excel-Sheet zum Erstellen von Betonrezepturen. Aufgrund seiner Anfrage belieferte ihn die Betonindustrie mit einer Betonpraxis-Broschüre für den Unterricht.
Resultate
Thomas Wenks Rolle in diesem Projekt
In Absprache mit dem Fachdozenten erstellte Thomas Wenk selbstständig einen neuen Laborlehrgang «Betonherstellen» und nahm die dafür notwendigen Infrastrukturerweiterungen vor. Er leitete die Unterrichtssequenzen und überprüfte die Lernerfolge zusammen mit den Studierenden.
Sein Erfolgsbeitrag
Im Fachbereich «Beton herstellen und prüfen» liess Wenk fortlaufend grundlegendes und neues Wissen aus der Forschung in die Ausbildung einfliessen. Er war überzeugt von den Lerninhalten und wirkte dadurch authentisch, was wesentlich zum Erfolg des Unterrichts beitrug. Durch seine Kenntnisse des Vorlesungsinhalts war es ihm möglich, den Studierenden im Labor den Vorlesungsstoff greifbar zu machen.
Thomas Wenk begann bereits zwei Jahre nach seinem Lehrabschluss als Mechaniker mit seiner ersten Weiterbildung über die Grundlagen industrieller Elektronik und hat bis heute damit nicht aufgehört. Ob Erlangen des Lehrmeisterausweises, Zertifikat zur Längenprüftechnik, Ausbildungen zu Mess- und Regeltechnik für Automatiker, zu Automation, Hydrodynamik ,Baustatik, Informatik-Anwender SIZ oder zum Baustoff Beton und Mörtel, Weiterbildungen über Nutzen, Wirkung und Kundenzufriedenheit in der Labortätigkeit oder zum Einsatz von Recyclingbeton, Thomas Wenk reicherte sein Wissen kontinuierlich an, um seinen Arbeitgebern und später seinen Lernenden im Labor kompetent und professionell zur Seite stehen zu können.
Über 18 Jahre lang hinweg arbeitete Wenk im Lehr-, Dienstleistung- und Forschungslabor Bauingenieurwesen der Fachhochschule Nordwestschweiz, erteilte den Versuchsunterricht für Studenten und Studentinnen in den Fächern Wasserbau, Betontechnik, Konstruktiver Ingenieurbau und Bodenmechanik und führte Prüf- und Messaufträge für die Industrie aus. Nach einem kurzen Abstecher als Mitarbeiter des technischen Dienstes in einer Stiftung nahm Thomas Wenk sich etwas mehr als drei Jahre Auszeit für seine Familie bis er 2017 eine Tätigkeit als Seniorenbetreuer annahm und dazu befähigende Zertifikate erwarb. Im selben Jahr absolvierte er die Ausbildung zum SVEB1 Kursleiter bei der Lernwerkstatt Olten und bereitet sich nun auf seine Selbständigkeit vor.
Thomas Wenk plant, sich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung in der Erwachsenenbildung und seines breiten Fachwissens im Bereich Technik als Projektassistent, selbständig zu machen. Er möchte in Hospitationen von Ausbildungssequenzen Feedback geben Unterrichtsgestaltung evaluieren und damit zur Wertsteigerung der Weiterbildung für die Beteiligten beitragen, Lehr- und Lernunterlagen für Ausbildungskurse in seinem Fachbereich erstellen und bei Bedarf auch als Lehrender tätig werden.
Zudem will er ausgehend von Erneuerungsabsichten ausführbare Projekte ausarbeiten und für deren Realisierung sorgen. Dabei verbindet er Fallweise die Fachbereiche Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Mechanik, Statik, Hydrodynamik, Materialkunde und Elektrotechnik miteinander. Mess- und Prüfaufgaben gehören ebenso zu seinen Auftragswünschen.
Sein Angebot soll nicht nur Fachhochschulen sondern auch Institutionen und der Privatwirtschaft offenstehen und seinen Auftraggebern dank des Hinzuziehens einer qualifizierten, externen Fachperson sowohl Geld einsparen und das Alltagsgeschäft entlasten, als auch Kapazitätsengpässe sowie Wissens- und Erfahrungslücken überbrücken.